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Donnerstag, 3. März 2011

Wo die wilden Gefühle wohnen

Er, Sie. Oder Sie, Er. Um es höflicher auszudrücken. Was tut also ein Mensch der sein Leben von schlechten Erfahrungen geprägt ist, was das allseitsbekannte Thema Beziehungen angeht? Und das war ausnahmsweise mal keine rhetorische Frage. Wenn Du also denkst "Ja, diesmal, das ist Sie!"
und es anfänglich auch so scheint aber sich das Bild bald zu trüben beginnt. Was tust Du also und wie gehst du mit all dem um?

Es ist am Morgen, einem normalen Tag so wie es scheint. Er rafft sich kläglich von seinem quitschlebendigen Bett auf, langsames aufstehen, strecken und die Vorhänge aufgerissen, Ladies and Gentleman: es ist Sommer.
Ändert nichts seiner Müdigkeit oder Verfassung, nur ein weiterer Tag den er hätte fast mal wieder verschlafen aber Sonnenschein verhilft den Menschen schneller zu einem morgentlichen Lächeln als eine kalte dunkle Brise.

Ansonsten brachte der Tag aber nur altbekanntes,
bis zum Abend.

"Rrrrrring, Rrrrring"

Sie rief an.

Er war mitlerweile recht gut mit den Neuigkeiten zurechtgekommen die sie Ihm vor ca. einem Monat brachte,
fremd gegangen, 2 mal hintereinder. Und da Er noch nie gut mit Pferden umgehen konnte, als Kind sogar angst vor ihnen hatte und schlussfolgernd deswegen auch nicht reiten kann, wird auch weiterhin nicht auf dem Thema herumgeritten.

Warum tut man denn eigentlich immer anfänglich so einen auf nett und auf "alles ist ok" obwohl man doch nur schlechte Kunde bringt.

Als diese Anfängliche jedenfalls endlich vorüber war kamen Themen zur Rede wie "Ich habe Gefühlsschwankungen - Wenn Du nicht hier bist, vermisse ich dich & wenn Du hier bist wünscht ich eigentlich du wärest nicht da"
Mir kommt es vor als wiegt die eine Seite da, mehr als die andere.
Aber was weiß ich schon, ich bin nur der Erzähler aber ihr könnt gern drum wetten oder raten ob ich auktorial bin.
Nun, Sie fing dabei an zu weinen und Er beschloss einfach Ihr noch Zeit zu geben damit sie sich sicher sein konnte ob Sie Ihn will oder nicht.

Ein Traum.
Manchmal träumt er davon, dass er alleine in einem Schulzimmer sitzt, (in einen dieser enorm coolen alten Bänken wo der Tisch quasi schon dran is', keine Ahnung wie man die nennt) es ist hell, keine Vorhänge nur ein sehr sehr starkes Licht welches Ihm f+r mehrere Sekunde verbirgt wer sich vorn am Pult aufhält.
Ein Kind, es ist ein Kind. Ein kleines Mädchen wird erkennbar, nachdem die straken Sonnenstrahlen an Stärke verlieren.
Ein kleines blondes Mädchen mit dem Lächeln wie man es sonst nur aus Lektüren kennt, wenn der Autor ein schönes Lächeln als "ein Lächeln, eines Engels gleich" um- und beschreibt.

Das einzige was sie von sich gibt ist:
"'Weinen' klingt so viel schöner als 'Heulen'"

Zwei Tage später meldete sie sich wieder bei Ihm, so ein großes Gefühlschaos kann es also nicht gewesen sein. Und es kam heraus, dass diese "Gefühlsschwankungen" eine Lüge waren, Ihm wurde von ihr mehr als einen Monat vorgemacht, dass sie Gefühle hätte für Ihn.
Erneut: Die Stimme nahm ab und Er vernahm schluchzen.
Diesmal war es aber kein Weinen sondern ein Heulen, also weniger schön, weniger vom Herzen.
Ironischerweise liefen zeitgleich die Awardshows im Fensehen und eine für Ihn unbekannte Schauspielerin gewann den Preis "Best Female Act".
Applause, Applause.

"Toot, Toot, Toot."

Natürlich hat Er aufgelegt, alles war gesagt, alles war aus und sich unnötig am Telefon aufregen war so sinnlos wie sich am Hbf neben einen stinkenden Aschcenbecher zu stellen weil man den Geruch nicht mag.

In so einer Situation ist es wichtig nachzudenken und dann zu handeln, falls man vorhat überhaupt zu handeln.

Wenn man nun anfängt über die Sache an sich nachzudenken würde in einem nur Hass und Wut heranbrechen. Er würde dann eventuell an Dinge denken wie sie in Archive's Song "Fuck U" zu Worte kommen

"Da ist etwas bestimmtes in deinem Gesicht in das ich gerne reinschlagen würde
Ich sehe die Sünde in deinem Grinsen und die Form deines Mundes
Alles was ich will ist dich in entsetzlichem Schmerz sehen
Obwohl wir uns nie wieder sehen werden werd' ich mich an dein Gesicht erinnern
Du bist Abschaum, Du bist Abschaum und ich hoffe, dass du weisst
Dass dein Gesicht anfängt es zu zeigen
Nun soll die Welt wissen, dass es Zeit für dich ist zu gehen
Da ist kein Licht in deinen Augen und dein Gehirn ist zu langsam
Ich wette du schläfst wie ein Baby, mit deinem Daumen im Mund
Ich könnte vor dir hervorkriechen und dir 'ne Knarre in die Fresse schieben
Es macht mich krank wenn ich den Scheiß höre den du erzählst
So viel Müll der dort herauskommt, du brauchst bestimmt den ganzen Tag dafür
Da ist noch Platz in der Hölle mit deinem Namen auf dem Sitz
Mit Nägeln auf dem Stuhl nur um's klar zu stellen
Wenn du dich ansiehst, siehst du was ich sehe?
Wenn ja, ja dann frag ich mich
Warum zum Teufel guckst du mich an?

Irgendwann kommt die Zeit für jederman und ich denk deine ist gekommen
Kannst du dich bitte beeilen, denn ich finde dich obszön
Kann den Tag kaum abwarten, an dem du nichtmehr hier bist
Wenn das Gesicht nichtmehr hier ist und du unter der Erde verrottest

Kann nicht glauben, dass du einst warst wie jede andere
dann wuchst du und bekamst der Teufel persönlich
Bete zu Gott, dass ich etwas nettes finde, dass ich sagen könnte
Aber ich denke, dass kann ich nicht, also fick Dich"

Aber wozu das alles. Es ist Wut und alles was nun von Ihm hätte getan werden können wäre entweder primitiv oder so sinnlos, dass er es später nur bereuen würde.
Er entschloss sich einfach nur darüber nachzudenken was da nun genau geschah gerade und zu überlegen was das sollte. Ihre Seele will und wird er nicht besänftigen durch auch nur irgendetwas was er tun könnte oder vielleicht sogar sollte, nein definitiv nicht.
Die Geschichte endet eher mit Gedanken wie sie in Coheed And Cambria's Song "The Writing Writer" zu finden sind

"[...]

Wenn ich doch nichtmehr an dich denken müsste
Nein, ich will nichtmehr an dich denken

[...]

Ich werde nichtmehr an Dich denken
Gutnacht, Heutnacht, Mach's gut."

Aber man kann über vieles nachdenken, es zählt nur was ist oder sein wird.

Es fällt einem aber nunmal wirklich leicht oder leichter wenn man unter soclhen Umständen auseinander geht. Alles andere würde ich als Dumm gezeichnen. Warum also an einer Person festhalten die dir so sehr wehgetan hat, ja und das sogar noch mit Absicht immerhin gab es genügend Zeitpunkte irgendetwas zu sagen oder zutun. Nun die Sache wäre an sich gut zu bewältigen, ein loslassen an sich und somit "generell" wäre von leichter Natur wenn da nicht noch Faktoren wären die Ihn immer wieder dran erinnern würden, dass da einst diese Person war für die soviel empfunden wurde und in welche er mehr Kraft steckte als jemals zuvor oder einfach eine Person von der Er dachte sie wäre die Sie. Die schlechte daran ist, wenn du einen Menschen immer besser kennelernst, schöne Dinge mit Ihm erlebst und Ihr schöne Dinge tut, ist, dass wenn es vorbei ist, und alles hat nunmal ein Ende, nur die Wurst hat zwei ja ja ja, erinnern dich diese Dinge bzw. Dinge dich an diese Person die für dich vorher von quasi keinem Wert waren.

Wie es am Anfang von dem Film "Die Fabelhafte Welt Der Amelie" ist, ist es so, dass Er niemehr wieder diese kleinen schönen Dinge des Lebens tuen kann ohne an sie zu denken. Niemehr ist übertrieben aber so denkt man nunmal am Anfang. Dinge wie diese Abdrücke an der Haut von deinem Arm weil du im Schlaf auf irgendetwas gelegen hast, Dinge wie, dass dein Arm eingeschlafen ist und dieses Gefühl des kribbelns wenn wieder Blut durch ihn hindurchfließt und Dinge wie diese Puffer welche in Paketen zu finden sind mit einem Inhalt der leicht zerbrechlich ist, ihr wisst schon, diese komischen Lagen oder Puffer mit den kleinen Luftstellen welche so schön knacken oder fast knallen wenn du auf sie drückst.
Oder sich mit jemanden zu treffen, Essen gehen, dann zuhause mit der Person im Bett oder auf der Couch liegen, Filme anschauen, sich nahe kommen, sich berühren und Arm in Arm feststellen, dass fast jedes Treffen so abläuft, man aufgrund dieser Tatsache anfängt zu Lachen und sich küsst.

Oder feststellen, dass Er sich niewieder den Film "Wo Die Wilden Kerle Wohnen" ansehen kann, ohne an sie denken zu müssen.

Aber wir tun es trotzdem,
Er tut es trotzdem.

Entweder denken wir nicht daran oder wir tuen es und tuen dann diese Dinge einfach nur und immer wieder weil wir einfach wollen, dass wir an diese Perosn denken.

Und dann, ja dann, wird aus einem Film ein anderes Erlebnis.

"Max, was tust du,
Du hast mich gebissen, das tut mir weh."

Ja Max, was hast du getan, warum beisst du einen Menschen der dich liebt an einer Stelle die sich so schwer wieder von alleine heilt, warum beisst Du diese Person denn überhaupt auch nur irgendwo?

Filmszene, Reiz, Gehirn, Erinnerung, Erlebnis, Gefühl, Tränen.

Aber tuen, ach, tuen können wir dagegen nichts. Sowetwas passiert nunmal ja slebst soetwas was sie dann tat, es ist nach gewisser Zeit dann kein Pfennig mehr wert und wir gewöhnen uns allmählich an's Versagen oder an den Schmerz, koppeln es mit weiblichen Personen genauer gesagt Beziehungen und werden sensibler wenn es genau darum geht, springen wie ein ängstlcihes Tier 5 Meter nach hinten wenn sich uns jemand nähert und gehen einfach und für allemal alles mit äußerster Vorsicht an.
Und bald, ja bald finden wir uns dann wieder in einer Situation die sich anfühlt als wäre man völlig alleine.

"Da waren ein paar Häuser,
so richtig große Gebäude
und die könnten laufen.
Und dann waren da ein paar Vampire
und einer der Vampire biss in das größte Gebäude,
da brachen seine Vampirzähne ab.
Dann sind ihm auchnoch seine anderen Zähne ausgefallen,
da fing er an zu weinen.
All die anderen Vampire kamen dann und fragten:
"Warum weinst du denn, sind das nicht deine Babyzähne?
Und er sagte:
"Nein, das sind meine Erwachsenenzähne"
Die anderen Vampire wussten, dass er nun kein Vampir
mehr sein würde und haben ihn deshalb verlassen."

Man kann in vieles beissen, nicht nur in Gebäude oder Häuser
und auch nicht alles ist so zäh wie diese Gebäude
es kommt nur darauf an ob wir von anfang an so feste zubeissen wie wir nur können
oder ob wir vielleicht erst nur knabbern und dann eventuell zu einem
viel späteren Zeitpunkt erst richtig zubeissen und uns festbeissen an einem Gebäude
oder etwas anderem, dann fallen auch unsere Zähne nicht aus.

Aber wenn wir es doch tuen würden, wären wir an dem Ort
wo die wilden Gefühle wohnen
und an diesen Ort wollte Er nicht gehen,
wollte er nicht sein
und an diesem Ort ist er auch nicht.

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